Beim Fußball und im Christentum hat die Zahl 10 eine große Bedeutung: Nur die besten Spieler dürfen/durften diese Rückennummer tragen – wie Diego Maradona, Pelé, Zinedine Zidane, Lothar Matthäus. Und wer’s glaubt und sich an die berühmten zehn Gebote hält, kommt angeblich ohne größere Probleme durchs Leben. In Thailand ist die Ziffer 5 viel wichtiger. Denn man spricht sie „Ha“. Und das klingt nach Spaß. Deshalb schreiben Thais in Chats auch nicht LOL, wenn sie was lustig finden. Sondern 55. Oder 555+. Was man sonst noch wissen sollte, um sich den Aufenthalt im Land des Lächelns noch schöner zu gestalten, steht hier.
55 Gebote für einen besseren Thailand-Urlaub
Reiseplanung (1-5):
Lande nicht vor oder während des chinesischen Neujahrsfests – es sei denn, du liebst klaustrophobische Erlebnisse. Komm lieber eine Woche danach.
Nimm dir nicht Urlaub, wenn Songkran ist. Das Wasserfest ist zwar lustig, aber viele Geschäfte haben dann zu. Und außerdem ist es einfach viel zu heiß. Deshalb wird ja so viel mit Wasser gespritzt.
Schau sowieso vorab mal in den thailändischen Feiertagskalender: An hohen buddhistischen Feiertagen gibt es für Touristen nichts zu feiern.
Pack keine Hygieneartikel ein. Zahnbürste, Deo usw. gibt’s in jedem Family Mart für wenig Geld. Und Family Marts gibt’s fast an jeder Ecke.
Vertrau keinem Reiseführer oder Blog, in dem die Khao San Road als touristischer Höhepunkt beschrieben wird. Sicherlich muss man die mal gesehen haben. Aber das ist wirklich bekannt.
Straßenverkehr (6-10):
Versuche nicht, am Vortag eines Ausflugs ein Busticket in Bangkok zu kaufen. Du kriegst nämlich keins, obwohl es Fahrpläne für die ganze Woche gibt. Um das Gesicht nicht zu verlieren, sagt dir das aber keiner der Mitarbeiter im Busterminal. Hat was von Kafka. Also lass es sein. Und kauf das Ticket am Tag des Ausflugs.
Denke nicht, der Zebrastreifen hätte eine verkehrsrechtliche Bedeutung. Das ist in Thailand bloß ein hübsches Muster, das jemand auf die Straße gemalt hat, dem langweilig war.
Nimm kein Tuktuk. Wenn es unbedingt sein muss, dann mach es beim ersten Thailandurlaub. Dann aber nie wieder. Ist reinste Abzocke.
Gleiches gilt für Taxis. Bis man den Fahrer überredet hat, den Taximeter einzuschalten, wäre man zu Fuß schon viel weiter. Ausnahme: Lange Fahrten mit Festpreis, zum Beispiel von Bangkok nach Hua Hin oder Pattaya (1200-1600 Baht).
Vergiss nicht, dass Linksverkehr herrscht. Also erst rechts schauen, ob Fahrzeuge kommen. Und erst dann über die Straße laufen und hoffen, dass nichts passiert.
Öffentlicher Nahverkehr (11-14):
Steig erst in die Hoch- oder U-Bahn ein, wenn alle draußen sind, die raus wollten. Gilt überall auf der Welt, wird aber nur von Thais perfekt umgesetzt. Also sei kein Depp und mach es wie die Einheimischen.
Drängel nicht und rempel niemanden an. Würde ein Thai nie machen.
Stehe oder sitze im Kanalboot nicht außen – es sei denn, du willst Kackwasser abkriegen. Muss es unbedingt sein, dann hab die Schutzfolie griffbereit, damit du sie hochziehen kannst, wenn ein anderes Schiff entgegen kommt.
Trödel vor allem nicht auf Schiffen herum. Das Zeitfenster für Ein- und Aussteigen beträgt im Schnitt fünf Sekunden. Und nein, du bist nicht allein. Mit dir wollen manchmal 30 Leute rein oder raus.
Umgang mit Thais (15-23):
Fass niemanden an, den du nicht kennst, vor allem nicht am Kopf. Respektloser kann man sich nicht benehmen.
Zeig nicht deine Fußsohlen/Schuhsohlen. Gilt ebenfalls als Beleidigung.
Und: Zeig nicht mit dem Finger auf Thais.
Fotografier nicht einfach drauf los. Wer nett fragt, darf fast immer.
Mach dich nicht über Ladyboys lustig. Erstens sind sie cool, zweitens können sie gut kämpfen und drittens hat quasi jeder Thai einen in der Familie – bleib locker.
Unterschätze nicht die Unmengen an bildhübschen, zarten und zierlichen Frauen. Sie sind taff, arbeiten wie Stiere und regieren hier die Welt.
Deshalb: Bitte im Zweifelsfall lieber eine Thaifrau als einen Thaimann um Hilfe.
Noch was: Behandle leichte Mädchen mit Respekt. Sie sind fast alle alleinerziehend, schicken das meiste Geld ihrer Familie.
Aber: Verlieb dich nicht gleich.
Sicherheit, Recht und Ordnung (24-29):
Diskutier nicht mit der Polizei, die hat immer recht.
Rauch nicht am Strand – an den 24 beliebtesten Stränden kostet das 100 000 Baht Strafe oder sechs Monate Knast.
Schmeiß nix auf den Boden. Kostet auch Geld.
Vergiss nicht, eine Kopie deines Passes bei dir zu tragen. Kürzt Polizeikontrollen ab.
Halte dich aus Streits/Schlägereien raus. Schlichte nicht. Geh einfach weiter. Sonst hängst du mit drin.
Geh heim, wenn du hacke bist.
Kleidung (30-32):
Kauf nicht diese Elefantenhosen und Biershirts, die man in Touristengegenden kriegt. Es sei denn, du willst grundsätzlich nicht ernst genommen werden.
Kurze Hosen und Flip Flops trägt man nicht in Tempeln. Auch nicht in Rooftopbars. Und generell nicht abends. Es sei denn, mal will als Sex- oder Partytourist wahrgenommen werden. Ausnahme: Senioren.
Lass die Wäsche nicht im Hotel waschen, vor der Tür übernehmen das freundliche Thais für einen Bruchteil des Preises.
Monarchie und Religion (33-35):
Der König wird am besten nicht thematisiert und vor allem nicht beleidigt. Dazu gehört auch, dass man nicht auf einen Geldschein oder eine Münze tritt, spuckt, usw..
An buddhistischen Feiertagen fragt man in gastronomischen Betrieben aller Art weder nach Musik noch nach Alkohol. Ausnahme: Hotels und manche Betriebe in ausländischer Hand.
Überraschung: Buddha ist keine Deko. Also lass dir kein Buddha-Tattoo stechen. Falls du schon eins hast, zeig es nicht. Vor allem nicht bei der Einreise.
Ausflüge in Bangkok (36-42):
Gehe nicht am Sonntag zum Dinopark. Der hat da nämlich zu.
Vertraue nicht dem Sonnenbrillen-Typen am Großen Palast, der mittags am Eingang auf dich zukommt und behauptet, der Palast sei schon geschlossen – Quatsch!
Starte früh in den Tag. Die Bahnen fahren ab 6 Uhr. Dann ist es noch „kühl“ und den Sonnenaufgang gibt’s gratis dazu.
Fass in Tempeln nix an.
Und lass dich dort auch nicht in erotischen Posen knipsen. Zeig ein bisschen Respekt.
Reg dich nicht darüber auf, dass Thais überall freien Eintritt haben.
Glaub nicht, Massage sei grundsätzlich was Unanständiges. Gute Thai-Massagen tun weh.
Essen, Trinken und Ausgehen (43-50):
Verabrede dich mit Bekannten nicht beim 7/11 auf der Sukhumvit. Als Treffpunkt taugt diese Ansage nichts – es gibt dort einfach zu viele Filialen!
Sau den Tisch im Restaurant nicht ein und hinterlass ihn nicht dreckig. Das machen gewisse Touristen gerne, kommt irre schlecht an. Will man ein zweites Mal dort essen – nicht wie ein Schwein benehmen. Es gibt überall Servietten.
Gib in gehobenen Restaurants kein Trinkgeld – das wird automatisch auf die Rechnung aufgeschlagen (Service Charge).
Geh nicht in Rooftopbars, die jeder kennt. Da ist dann nämlich auch jeder. Google spuckt innerhalb von Sekunden zehn Alternativen aus.
Bestell kein Bier am Hotel-Pool, weil es dort vier bis sieben Mal so teuer ist wie im 7/11.
Hab immer einen Sicherheits-Tausender (Baht) in der Hose, im Strumpf oder sonst wo. Für den Fall, dass die Rechnung höher ist als gedacht – da hilft nämlich kein Protestieren.
Probier thailändisches Essen. Man reist auch nicht nach Bayern und trinkt dann kein Bier.
Hab keine Angst vor Streetfood. Du verpasst was. Hier Tipps, um zu erkennen, ob Streetfood genießbar ist.
Sprache (51-55):
Verwechsle nicht Mamasan und Makkasan. Makkasan ist die Station, zu/ab der die Flughafenbahn fährt. Mamasan ist die Person, die auf die leichten Mädchen aufpasst.
Schwärm nicht von der Action-Figur „He Man“. Bedeutet auf Thai, dass eine Frau im Schritt stinkt.
Schwärm auch nicht laut vom Autohersteller „Audi“. Bedeutet, dass jemand sehr gut im Bett ist.
Rede nicht auf Englisch auf Thais ein, viele sprechen keine Fremdsprache, das bringt sie nur in Verlegenheit – lern besser ein paar Brocken Thai. Das macht alles einfacher.
Sag nicht „Fuck you“, wenn Du mal sauer sein solltest – das versteht jeder. Fluchen gilt eh als uncool.