
Auf dem Grill: Sai Krok (Isaan-Wurst)
Als ich einmal von Bangkok nach Frankfurt flog, hatte ich eine drei Wochen lange Fress-Orgie hinter mir. Und neben mir: einen Schotten und seine Frau, die mir beide stolz erzählten, dass sie in ihrem zweiwöchigen Thailand-Urlaub nicht ein einziges Mal Thailändisch gegessen hatten. Und schon gar nicht auf der Straße: „Dann lieber Pizza und Burger, da sind wir auf der sicheren Seite.“

Fischkuchen: 5 Baht (14 Cent)
Für mich ist das, was dieses Ehepaar gemacht hat, ein Grund, an der Menschheit zu zweifeln. In Thailand nicht Thailändisch zu essen, ist so, als würde man in Bayern kein Bier probieren. Dann braucht man da auch nicht hin. Aber jeder hat ja das Recht, seine Zeit so zu vergeuden, wie er es für richtig hält.
Für alle anderen, die auch Angst haben, in Thailand Streetfood zu kosten, kommt hier eine Checkliste. Wenn man sich an die hält, kann man sich an die kleinen (zum Teil fahrbaren) Stände ruhig ran trauen – und so in den Genuss von Köstlichkeiten kommen, die lächerlich günstig sind und auch noch richtig gut aussehen.

Nudelsuppe mit Ente: 60 Baht (etwa 1,60 Euro)
Checkliste für Feiglinge: So erkennt man, ob man Streetfood unbesorgt essen kann
- Die Tische sind sauber gewischt. Geschirr ist abgeräumt. Benutzte Servietten sind nicht zu sehen.
- Dreckiges Geschirr stapelt sich nicht, wird umgehend gewaschen.
- Der Stand ist auf ein Gericht spezialisiert – also auf Nudelsuppe oder knusprigen Schweinebauch. Oder auf Nudelsuppe mit knusprigem Schweinebauch, was noch viel besser ist!
- Auf den Tischen stehen Boxen mit Servietten, Essstäbchen, Löffeln, Chilli, Saucen.
- Die Köchin/der Koch ist höflich, nicht drängelnd oder bittstellerisch.
- Müll ist quasi nicht zu sehen, wird laufend entsorgt.
- Der Stand duftet nach leckerem Essen, nicht nach Abwasser.
- Es baumeln Tüten mit fertig abgepackten Portionen am Stand – To-Go-Bestellungen von Thais und Expats.
- Das Essen kommt frisch zubereitet in den Teller/die Schale.
- Bloß keine Fliegen! Ratten, Katzen und Hunde sind unvermeidlich, halten aber höflich Abstand.
- Der Streetfood-Stand steht in der Nähe einer Klinik, eines Bahnhofs, einer Bootsanlegestelle, einer Mall, eines Büroturms. Viel Laufkundschaft bedeutet viel Geld, diese Stellplätze sind sehr begehrt – die Köche liefern ab.
- Das Seafood liegt auf Eis.

Zutaten für Meeresfrüchte-Suppe: 60 Baht (etwa 1,60 Euro)
Eine alte Regel muss ich noch schnell widerlegen: Nur weil ein Stand nicht gut besucht ist, heißt das nicht, dass das Essen schlecht ist. Meistens bedeutet es, dass die arbeitende Bevölkerung in der Umgebung schon oder noch nicht gegessen hat. Thais essen zwar gefühlt rund um die Uhr, aber es gibt schon Stoßzeiten (8-9 Uhr, 12-13 Uhr, 17-19 Uhr).
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